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Saxon: Destiny (Re-Release) (Review)

Artist:

Saxon

Saxon: Destiny (Re-Release)
Album:

Destiny (Re-Release)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: BMG
Spieldauer: 68:34
Erschienen: 27.07.2018
Website: [Link]

"Destiny" nimmt innerhalb der Diskografie von SAXON einen Sonderstatus ein, weil auf keinem anderen Schlagzeuger Nigel Durham und Bassist Paul Johnson spielten. Die beiden fanden sich gemeinsam mit den Stammmitgliedern und Produzent Stephan Galfas in Ten-Years-After-Mastermind Alvin Lees Hook End Manor Studio (u.a. auch Marillion) in der Grafschaft Berkshire (heute Oxfordshire) ein, um ein letztes Mal im Laufe ihres Schaffens aufs Radio-Hardrock-Publikum zu schießen.

Als SAXONs neuntes Album im Sommer 1988 veröffentlicht wurde, ging die Ära des Stadiorock langsam zu Ende. Vor diesem Hintergrund muss man den Thrash-resistenten Briten löbliche Unentwegtheit bescheinigen; Christopher Cross' 'Ride Like The Wind' wurde als achtbare Neuinterpretation mutig zur ersten Single von "Destiny" auserkoren und verzerrte den Gesamteindruck vielleicht ein wenig, den die breitere Öffentlichkeit vom Album erhalten mochte. Auch wenn die Band wie auf den beiden Vorgängern zeitweise ein bisschen "la-la-la" wirkte, garantierte ihre wohl letzte großspurige Eighties-Produktion mit wohltuend wenig Glam-Plüsch, dass es nie zu labbrig wurde.

Nein, "Destiny" bot edlen Schmelz in bester AOR-Manier, und in diesem Milieu sollte man die damaligen SAXON auch eher verorten als im reinen Metal, zahlreiche Stampfer hin oder her. Gern übersehen wird in der Rückschau allerdings, dass sich die Musiker in 'Red Alert' oder 'For Whom The Bell Tolls' eigentlich ziemlich deutlich auf ihre Wurzeln bzw. Heimat berufen. Biffs Vocals sind offengestanden immer dann die halbe Miete, wenn die kompositorische Luft dünn wird wie im leicht trägen 'Where the Lightning Strikes' oder während der Keyboard-Kleisterei 'We Are Strong', die man fast ein Totalausfall nennen könnte.

Die Synth-Fanfaren gemahnen ansonsten an die Kollegen Def Leppard, und 'S.O.S.' als catchy Hardrock-Metal-Mixtur im mittleren Tempospektrum geht als das Aushängeschild Nummer eins für die "Destiny"-Phase durch. 'For Whom the Bell Tolls' darf man sogar einen übersehenen SAXON-Klassiker nennen und als solchen neu entdecken, ehe mit den letzten beiden Stücken 'Jericho Siren' sowie 'Red Alert' tatsächlich die Höhepunkte den Ausklang markieren.

In Sachen Texte stellt das Album die für Byford übliche Mischung von Inhalten, angefangen bei "Junge trifft Mädchen"-Banalitäten wie den Lehrbuch-Balladen ''I Can't Wait Anymore' und 'Song for Emma' über geschichtliche Abhandlungen bis zu Gesellschaftsthemen, über die man sich auch heute noch auslassen könnte. In gleicher Weise hat sich die Scheibe ungeachtet einiger etwas antiquiert wirkender Arena-Rock-Manierismen gut gehalten.

Der Bonusteil bietet andere Versionen mehrerer Album-Beiträge, entweder als Monitor Mix (üblicherweise für die Musiker gedacht und auf Kopfhörergebrauch zur Orientierung in Performance-Situationen zugeschnitten), als Konzert-Nachlesen aus Madrid bzw. dem Londoner Hammersmith (damals EP-B-Seiten) oder in Form einer Abmischung fürs Zwölfzoll-Format. Diese alternativen Soundbearbeitungen klingen mitunter interessant, sind aber letztlich nur etwas für Erbsenzähler und Klang-Nerds.

FAZIT: "Destiny" beendete die Durststrecke (für traditionelle Gemüter unter SAXONs Fans) der 1980er als ästhetisch und stilistisch stringentes Album mit allem Für und Wider, das den damals vorherrschenden Zeitgeist widerspiegelte. Biff Byford stand als Sänger in voller Blüte, die aufwändige Produktion schmeichelt dem fast durchweg beflissenen Songwriting, und da die Spielzeit mit mehreren herausragenden Tracks gespickt ist, nimmt man die schwächeren nicht ganz so empfindlich als solche wahr. Guter Durchschnitt im üppigen Repertoire der Band, nicht mehr und nicht weniger.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4427x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Ride Like The Wind
  • Where The Lightning Strikes
  • I Can’t Wait Anymore
  • Calm Before The Storm
  • S.O.S.
  • Song For Emma
  • For Whom The Bell Tolls
  • We Are Strong
  • Jericho Siren
  • Red Alert
  • I Can’t Wait Anymore (12" Mix)
  • Rock The Nations (Live At Hammersmith)
  • Broken Heroes (Live In Madrid)
  • Gonna Shout (Live In Madrid)
  • Ride Like The Wind (Monitor Mix)
  • For Whom The Bells Tolls (Monitor Mix)

Besetzung:

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